Rhythmia
Interaktive Rauminstallation | 2023
Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg
Rhytmia ist eine interaktive Installation, die in einem dunklen Raum aufgebaut eine mystische Atmosphäre verbreitet. 10 Säulen in der Mitte des Raumes tragen jeweils einen von innen glimmenden Stein. Die BesucherInnen sind eingeladen, einen der Steine in die Hände zu nehmen. Der Stein erfasst ihren Herzschlag und beginnt im Takt des eigenen Pulses zu leuchten, um ihn für andere Menschen sichtbar zu machen.
Ein haptischer Puls entsteht, wenn zwei Menschen sich mit ihren Steinen annähern. Der im Stein spürbare Puls wird stärker, wenn sich die BesucherInnen einander räumlich annähern. Menschliche Herzschläge überlagern sich. Sobald ein gemeinsamer Herzschlag zwischen den TeilnehmerInnen erfasst wird, werden diese visuell zu Gruppen zusammengeführt. Ihre Steine pulsieren nun in einer gemeinsamen Farbe. Dieser Moment bekommt durch den live generierten Sound eine besondere Bedeutung.
Im Verlauf der Experience synchronisieren sich die Herzschläge von immer mehr BesucherInnen, es bilden sich größere synchronisierte Gruppen, bis schließlich der gesamte Raum gemeinsam einen einzigen Herzschlag erlebt. Dieser bildet den audiovisuellen und haptischen Höhepunkt.
Regie | Konstruktion | Technische Umsetzung
Zu Beginn des Projekts wurden neben den ersten Hardware und Softwareprototypen verschiedene Materialtests aus Ton, Holz und Gips durchgeführt. Im Endeffekt ließen wir uns vom Formfaktor eines gefundenen Steins inspirieren, der perfekt in unsere Hände passte.
Durch den Einsatz von 3D-Scan- und Sculptingtechniken wurde ein präzises digitales Modell generiert. Im nächsten Schritt entstand die mystische Designsprache, die wir in das Design integrierten. Es dient nicht nur der Gesamtästhetik, sondern führt auch die Finger der BenutzerInnen zu den richtigen Bereichen des Steins, wo der Herzschlagsensor platziert ist.
Digitale Kopien unserer elektronischen Komponenten wurden mithilfe von CAD-Software erstellt und anschließend im Stein positioniert. Im Konstruktionsprozess war es besonders wichtig, ein effizientes Design zu schaffen, um Stützstrukturen zu vermeiden und somit Druckzeiten und Abfall zu minimieren.
Das Gehirn unseres selbst entwickelten Mainboards ist ein Arduino ESP8266, auf dem unsere eigene Programmierung läuft. Er stellt die Wi-Fi-Verbindung zu unserem Server her und wird für Wi-Fi-basierte Entfernungsberechnungen genutzt. Das Mainboard kann zudem Gyroskop-Informationen liefern, die Onboard-LEDs und den externen Pulssensor steuern. Der lineare Vibrationsmotor wird ebenfalls von unserer Hauptplatine kontrolliert.